Wenn der LKW selbst fährt

Ohne Fahrer läuft auch morgen nichts

Über das „autonome fahren“ von LKWs wird viel diskutiert. In der Praxis allerdings ist die Technologie noch lange nicht „massentauglich“. Gezeigt wird, was machbar ist. Das ist zwar schon eine ganze Menge, führt aber auch manchmal zu falschen Feststellungen. So wird beispielsweise das „autonome fahren“ nicht ohne Fahrer stattfinden. Der LKW fährt zwar von selbst, aber der Fahrer wird dennoch weiterhin im Cockpit zu finden sein. Ohne Fahrer wird’s also nicht gehen. Der Fahrer wird nur andere Aufgaben haben, wenn er nicht selbst steuert.

Fahren im Konvoi

Tests im PKW-Bereich mit Fahrzeugen von Tesla oder Google laufen bereits seit einiger Zeit. Bei einem Feldversuch waren teilautonome LKWs von Volvo, Scania, MAN, Daimler, DAF und Iveco quer durch Europa unterwegs Im Frühjahr letzten Jahres setzte DB-Schenker teilautonome LKWs auf der A9 zwischen Nürnberg und München ein. Das Unternehmen erprobte dort das elektronisch unterstützte Fahren im Konvoi, „Platooning“ genannt. Dabei fahren LKW durch Assistenzsysteme, GPS und Radar unterstützt in sehr geringem Abstand hintereinander her. Dadurch wird die Straße besser ausgenutzt und die im Windschatten hinter dem Führungsfahrzeug rollenden LKW sparen Sprit. Der erste LKW bestimmt Fahrtrichtung und Geschwindigkeit, alle anderen folgen dank Funkkommunikation.

Erster praktischer Einsatz

Noch konkreter werden das schwedische Roboterfahrzeug-Startup Einride und ebenfalls der deutsche Logistikriese DB Schenker. Sie lassen in Schweden einen Elektro-LKW komplett autonom von Warenhaus zu Warenhaus fahren. Die beteiligten Unternehmen feiern es als Durchbruch für die Technologie – auch wenn die anvisierte Fahrt auf öffentlichen Straßen sehr kurz ausfällt. Noch in diesem Jahr rechnen beide Unternehmen mit einer regulären Straßenzulassung der schwedischen Behörden für das Fahrzeug. Erhalten sie diese, könnte erstmals ein fahrerloser LKW mit Elektroantrieb Fracht auf öffentlichen Straßen befördern – und das nicht mehr als Testprojekt, sondern im regulären geschäftlichen Betrieb.

Neue Trends zeigen den Weg

All diese Versuchsfahrten zeigen zwei Trends auf: Erstens das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) und zweitens das teil- oder vollautonome Fahren. IoT-Technologien können digital aufgerüstete Auflieger, Frachtcontainer oder Transportverpackungen jederzeit ihre Position melden, Daten über wichtige Werte wie Temperatur oder Feuchtigkeit der Ladung übertragen oder Informationen für einen automatisierten Warenumschlag mit sich führen. Allerdings führt all das zu einem Datenvolumen, für das die derzeitigen Mobilfunknetze in Deutschland noch nicht gerüstet sind. Ähnliches gilt für das teil- oder vollautonome fahren von LKWs, was technisch beispielsweise bereits durch Google oder Tesla erprobt wird, jedoch noch wenig straßentauglich ist. Bis sich also Autos und LKWs selbstfahrend über die Straße bewegen, wird noch Zeit vergehen.

Ohne Fahrer läuft auch morgen nichts

Verändertes Berufsbild

Mit den technischen Neuerungen ändert sich in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Berufsbild des LKW-Fahrers. Aus dem Trucker wird mehr und mehr ein Transport-Manager, der nach wie vor für sein Fahrzeug und die Ladung, für die Übergabe an den Kunden bis hin zur Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften weiter verantwortlich ist. Nicht zuletzt ist nur der Fahrer in der Lage rasch und sicher zu reagieren, wenn die Technik einmal versagt. So gesehen wird der Fahrer noch lange hinter dem Steuer sitzen und einen unverzichtbaren Arbeitsplatz haben.

Ohne Verdecke geht es nicht

Eine Erkenntnis kann als sicher gelten: Ohne innovative Verdecklösungen wird es auch in Zukunft nicht gehen. Sie sind – unabhängig vom autonomen fahren – ein Garant für schnelles, kostengünstiges Laden, die Sicherheit der transportierten Güter und letztlich auch der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer. Edscha TS wird mit seinen Entwicklungen daran maßgeblich beteiligt sein. Das Edscha TS E-Drive ist ein Beispiel dafür.

E-Mail-Updates abonnieren