Ungelöste Hygiene-Defizite verärgern Fahrer

Händewaschen ja! Aber wo?

Corona ist ein tückischer Virus, der in aller Regel – wie eine Grippe - durch „Tröpfcheninfektion“ übertragen wird. Händewaschen und ein Mund-Nasenschutz sowie das Einhalten eines Mindestabstandes gehören zu den – nicht nur empfohlenen, sondern in bestimmten Bereichen klar vorgeschriebenen – Schutzmaßnahmen. Die Zahl der steigenden Infektionszahlen zeigt, daß die Suche nach einem wirksamen Impfschutz weiterhin oberste Priorität hat. Bis dahin sollte sich eigentlich auch eine Antwort auf eine dringende Frage finden lassen, die schon vor Corona ein Dauerbrenner war: Wie sieht es eigentlich aus mit den hygienischen Bedingungen, denen sich unsere Brummi-Fahrer Tag für Tag aussetzen müssen?

Reicht ein Danke aus?

Tatsache ist, dass unsere Brummi-Fahrer einen Super-Job machen. Trotz Corona halten sie den Waren- und Güterverkehr aufrecht, um die Versorgung nahezu „normal“ zu garantieren. Das bringt den Fahrern zwar jede Menge Lob und Dankesbekundungen, aber so richtig belohnt werden sie dadurch nicht. Denn den Brummi-Fahrern werden zwar ebenfalls hohe hygienische Maßnahmen abverlangt, die sie aber nur bedingt erfüllen können.

Angst vor Corona?

So führt beispielsweise die Angst, sich mit Corona zu infizieren, oftmals dazu, dass Fahrer an einigen Rampen nicht aussteigen oder sich gar die Hände waschen dürfen. Entlang der Autobahn oder wichtigen Bundesstraßen fehlen nach wie vor für eine wachsende Zahl von Fahrern die dafür erforderlichen Toiletten oder Duschen oder überhaupt ein Platz, um rasten und ruhen zu können. Höhepunkte sind dann jene Raststätten, die aus welchen Gründen auch immer ihre Pforten schließen, dann gleich alles zumachen. Also auch den Zugang zu Toiletten und Duschen.

Händewaschen ja! Aber wo?

Was bringen Initiativen?

Dank Corona konnten die Fahrer jedenfalls schon frühzeitig auf die Hilfe in diesem Problembereich hoffen, auf die die Wenigsten gekommen wären. Und zwar auf die Hilfe des Bundesministeriums für Verkehr. Minister Andy Scheuer rief dazu extra die Initiative #Logistik-Hilft aus. Und wird dabei von namhaften Verbänden unterstützt. Mit der Initiative will man Defizite aufdecken und unbürokratisch beheben. Zu den Ideen gehört auch, dass Unternehmen, die in normalen Zeiten Volksfeste, Messen, Konzerte oder Baustellen mit Sanitäranlagen versorgen, ihre Container nun da aufstellen, wo es mit den Voraussetzungen für eine ordentliche Hygiene nicht so richtig klappt. So richtig organsiert klingt das nicht. Aber wo ein Wille, ….

Die SaniStop-Aktion

Sehr aktiv beim Thema Hygiene für LKW-Fahrer ist der Verein „DocStop für Europäer e.V.“ , den man bisher mehr durch seine Aktivitäten zur besseren medizinischen Unterwegsversorgung für alle Bus- und Berufskraftfahrer auf transeuropäischen Verkehrswegen kennt. Um den Lkw-Fahrerinnen und Fahrern auch und besonders in Zeiten von Corona den Zugang zu sauberen Toiletten und Duschen zu ermöglichen, hat DocStop die Aktion SaniStop gestartet. Speditionen, Verlader und andere Unternehmen stellen dabei Lkw-Parkplätze mit Zugang zu WC und Duschen zur Verfügung – damit Fahrer unterwegs nicht auf alltägliche Selbstverständlichkeiten verzichten müssen. Eine Liste der SaniStop Standorte mit WC + Dusche zum Download findet man hier.

Hygiene schützt

Nach wie vor gilt der Merksatz, dass der beste Schutz vor Infektionen wie Corona „eine sehr gute Hygiene“ ist. Dazu gehört ein durchdachtes Hygienekonzept, Über Abstand halten und den unverzichtbaren Mund-Nasenschutz haben wir schon geschrieben. Natürlich auch über mehrfaches Händewaschen oder Husten in die Armbeuge. Glauben sollte man übrigens nicht den vielen sonderbaren, meist aberwitzigen Theorien über den Corona-Virus und Sinn und Zweck einer Maske. Ein Aluhut, der angeblich schützt, ist wenig vertrauenserweckend und wird die Aerosole sicher nicht „ableiten“!

Bleiben Sie gesund!

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