Fernfahrer-Stammtische stehen hoch im Kurs

Basis für gute Gespräche

Es gibt sie tatsächlich: Entspannte Brummi-Fahrer, die sich bei einem Bierchen (sofern der LKW stehen bleibt) angeregt unterhalten, dann konzentriert einem kleinen Vortrag folgen und letztendlich dann auch noch die Sorgen und Nöte heutiger Berufskraftfahrer diskutieren. Dabei geht ein wenig unter, dass bei derartigen Fernfahrer-Veranstaltungen auch noch die Polizei mit am Tisch sitzt. Diesmal weniger als strenger Hüter des Gesetzes, sondern mehr als Freund und Helfer der Brummi-Fahrer.

Ziel: Mehr Sicherheit durch umfassende Vorsorge

Mit Beginn des Jahres 2000 setzte Nordrhein-Westfalen verstärkt Verkehrssicherheitsberater auf Autobahnen ein, um den damals ständig steigenden Unfallzahlen Einhalt zu gebieten und wirksame Projekte zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zu entwickeln. Für drei Zielgruppen sollten Präventionsprogramme ausgearbeitet und angeschoben werden: junge Fahrer ( 18 – 24 Jahre ), aktive Senioren sowie speziell Lkw-Fahrer und Fahrerinnen. Vor allem letztere Vorgabe führte schließlich zur Geburtsstunde der Fernfahrerstammtische. Zwischen Köln und Münster brachten die Polizeihauptkommissare Hermann-Josef Bougé(Autobahnpolizei Köln) und Rainer Bernickel (Autobahnpolizei Münster) die Idee auf den Weg. Die Namen der beiden Beamten findet man übrigens noch bei einem anderen zukunftsorientierten Projekt: DocStop. DocStop kümmert sich um eine bessere medizinische Unterwegsversorgung der Berufskraftfahrer.

Viele Gründe für eine Verbesserung der Kommunikation

Am 07. Juni 2000 kam es dann zur ersten Stammtischveranstaltung in Münster an der A 1. Durch die Fernfahrerstammtische sollte das Verhältnis zwischen Polizei, anderen Kontrollbehörden und den Lkw-Fahrern sowie den Unternehmern verbessert werden. Überhaupt sollte ein gegenseitiger verständlicher Gesprächsfaden zu den Fahrern und Firmen gefunden werden. Natürlich gilt dies auch umgekehrt. Die Gründe für die Einrichtung eines Fernfahrerstammtisches waren und sind:
- Das Gespräch suchen mit den Lkw-Fahrern, die eine ganz wichtige und wesentliche Gruppe unter den Verkehrsteilnehmern darstellen
- Vorbehalte und Ängste gegenüber der Polizei abbauen
- Unternehmer und Verbände mit ins Boot holen, um sicherheitsrelevante Themen zu besprechen und zu kommunizieren
- Den Fahrern die Möglichkeit bieten, ohne Angst begründete Kritik an der Polizei und anderen Kontrollbehörden zu üben

Auch viele Edscha TS – Themen immer wieder dabei

Die einzelnen Fernfahrerstammtische behandeln immer ein Thema, zu welchem dann bei Bedarf Referenten eingeladen werden. Dies können Themen sein, wie etwa Ladungssicherung oder wie schnell, sicher und bequem moderne Verdecksysteme bei der täglichen Arbeit helfen. Jahreszeitlich aktuell ist auch ein Thema wie gefährliche Dachlasten – Unfallgefahren durch Eis und Schneelasten auf dem Verdeck. Angesprochen werden aber ebenso Änderungen bei Verordnungen und Gesetzen.

Fernfahrer-Stammtische stehen hoch im Kurs

Termine und Themen

Auch für die Fernfahrerstammtische läuft in Corona-Zeiten so manches anders. Termine müssen verlegt oder gestrichen werden. Einige Themen wird man erst später behandeln können. Die Veranstaltungsorte liegen entweder nahe oder direkt an der Autobahn, also Raststätten oder Autohöfe. Wer es ganz aktuell haben möchte, geht ganz einfach im Internet auf die Seite www.fernfahrerstammtisch.de. Dort findet man die Fernfahrerstammtische geordnet nach Bundesland, Ort, Autobahn-Nummer sowie Veranstaltungstermin.

 

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