Die Seitengardine: Bedienung ganz einfach.

Bühne frei beim Laden

Gardinen, wie wir sie normalerweise kennen, sollen vor den Blicken allzu neugieriger Mitmenschen schützen. Im Prinzip ist das auch Aufgabe einer Seitengardine, wie man sie in der Logistikbranche bei einem Curtainsider findet. Bei dieser speziellen Verdeck-Konstruktion kann die Seitenplane für das Be- und Entladen vollständig vor- oder zurückgeschoben werden. Die Ladefläche ist frei zu erreichen. Das Dach ist ebenfalls so konstruiert, dass es vollständig aufgeschoben werden kann. Die wesentlichen Vorteile eines Curtainsiders liegen vor allem in der Zeitersparnis beim schnellen Be- und Entladen der Fahrzeuge.

Mehr als nur Wetterschutz

Die Seitengardine des Curtainsiders hat eine ganze Reihe von Aufgaben zu bewältigen. Auf den ersten Blick ist das der Schutz der Ladung vor Witterungseinflüssen, wie Regen, Wind oder Schnee. Richtig glatt gespannt eignet sich die Seitengardine dazu optisch perfekt für die eigene Unternehmenswerbung oder Werbung für Kunden. Üblicherweise geschieht das Spannen dabei in Längsrichtung über Wickelwellen und vertikal über Totpunktspanner. Das geschieht automatisch bei jedem Schließvorgang. Zusätzliche Aufgaben der Seitengardine liegen im Bereich der Ladungssicherung, um Vorschriften der StVO gerecht zu werden. Das geschieht in der Regel durch Abstützung der dahinter hängenden Latten und/oder integrierter Verstärkungen. Allerdings muss die Seitengardine dann Vorgaben gem. BKTex-Richtlinie entsprechen. Je nach Ausführung und Ladung reicht dies sogar als einzige Ladungssicherung für EN12642XL-zertifizierte Fahrzeuge.

Gucken unerwünscht

Weitere wichtige Aufgaben liegen im Sichtschutz der Ladung sowie der Unterbindung von illegalen Zugriffen. Da unterscheidet man zwischen den Vorgaben der Zollbehörden für Verplombungen im internationalen Warenverkehr, was durch eine TIR-konforme Verbindung/Sicherung der verschlossenen Gardine erreicht wird und den Vorgaben von Versicherern und Verladern besonders wertvoller Fracht, bei dem neben der TIR-konformen Verplombung noch eine in die Gardine eingearbeitete, wirksame Verstärkung gegen Schnitte eingebaut ist. Für die Herstellung solcher Planen gibt es ebenfalls geprüfte Vorgaben in der BKTex-Richtlinie des Verbandes der Verarbeiter technischer Textilien.

Bühne frei beim Laden

Einfaches Prinzip

Eigentlich funktioniert das Öffnen und Schließen der Seitengardine eines Curtainsiders exakt so, wie in den eigenen vier Wänden. Doch es gibt Unterschiede in der Handhabung: - nach der Entriegelung der Verschluss- und Spannsysteme zunächst die Spannstange aushängen, zu der Seite gehen, wohin die Gardine geöffnet werden soll und Stück für Stück den Stoff heranziehen/raffen.

Leicht öffnen

Damit sich die Seitengardine problemlos öffnen lässt, ist darauf zu achten,

  • das die Schieberungen im oberen Bereich nach innen abgeschrägt sind
  • der erste Planenroller möglichst nah am Spannrohr montiert ist (<300mm)
  • die Planenroller gut gelagert und in Ordnung sind. Zur Sicherstellung ist auf leicht tauschbare Rollen zu achten, wie die Seitenplanenroller von EdschaTS
  • die Planenroller sich am Dachträger gut lagern, was durch Entkopplung der PVC-beschichteten Planen durch Gleitstücke- oder Streifen erreicht werden kann oder idealer Weise duch Planenroller mit Momenten-abstützenden Querrollen, wie den EdschaTS SPR4 Planenroller.

Schnell schließen

Das Schließen der Gardine geht im Vergleich etwas leichter von der Hand. Hier liegen die Fallstricke in dem sachgerechten Verschließen und Spannen, bei dem die richtige Handhabung wie folgt entscheidend ist. U.a. gehört dazu, nach dem Zuziehen das Spannrohr oben richtig einzufädeln und dann nach unten auf den Vierkant der Spannratsche ganz absenken, weil sonst die Bauteile schnell überlastet werden. Ebenso sollte man die Ratsche mit Handkraft voll spannen und dabei möglichst auf Verlängerungen verzichten. Weiter am Fahrzeug entlang nacheinander alle unteren Spanner einhängen und über den Totpunkt schließen. Dabei den Gurt zur Sicherstellung der richtigen Spannung gleichzeitig herunterziehen. (Bei Direktspannern alternativ auf die richtige Einstellung achten). Nicht vergessen werden sollte eine visuelle Kontrolle der korrekten Spannung, ergänzt durch einen Drucktest zwischen zwei Rungen. Wurden übrigens die unteren Spanner zu wenig gespannt, ist die Gefahr sehr groß, dass sie sich bei Bodenwellen und Schwingungen vom Rahmen lösen und im schlimmsten Fall mehrere Meter schlagartig offen sind. Außerdem nimmt dann der Verscheiß der Planenroller und der Aluträger im Bereich der Mittelrungen durch „tanzen“ im Laufkanal stark zu. Und noch ein Tipp: Bei zu viel Spannung kann es in Ausnahmen zu Verformungen im Dachträgerbereich und zu Spannungsspitzen in allen Bauteilen mit ebenfalls erhöhtem Verschleiß kommen. Grundsätzlich ist aber etwas mehr Spannung viel besser als keine Spannung!

Um einen reibungsloses Funktionieren zu gewährleisten ist die regelmäßige Wartung der Aluminiumprofile und Laufrollen, so wie der Austausch defekter Rollen, erforderlich.

 

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