Wenn Diebe abladen, ist der Schaden groß

Die Ladung ist das Ziel

Ladungsdiebstahl ist bei den meisten LKW-Fahrern kein neues Thema. Viele Fahrer zählen zu den Betroffenen, denen Computer, Fernseher oder andere hochwertige vom LKW gestohlen wurden. Manchmal wird auch gleich das ganze Fahrzeug entwendet. Und weil die Diebe bei ihren Raubzügen nicht gerade zimperlich vorgehen, werden Fahrer auch körperlich bedroht. Schätzungen zufolge entstehen durch Ladungsdiebstähle allein in Deutschland jährlich Schäden in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro. Nicht eingerechnet sind dabei Folgeschäden, die sich durch Lieferverzögerungen, Reparaturkosten, Umsatzeinbußen oder Produktionsausfällen später bemerkbar machen.

Clevere Täter

Die Täter sind in aller Regel gut organisiert, denn ohne eine gewisse Raffinesse ist man bei diesem „Geschäft“ nicht sehr erfolgreich. Das reicht vom Ausspähen der LKW bis hin zum Abtransport der gestohlenen Güter. Neben dem „Aushorchen“ der Fahrer setzen die Täter auch auf moderne Technik, um zu erfahren, welche Ladung der LKW hat. Man bohrt ganz einfach kleine Löcher in die Plane, oder in die Festwand und schaut dann mittels eines Endoskops ins LKW-Innere. Tatort sind meistens ungesicherte Parkplätze, Raststätten oder Autohöfe entlang der bundesdeutschen Autobahnen. Selbst vor den sicherlich besser bewachten LKW auf den Betriebshöfen der Logistikunternehmen machen die Diebe keinen Halt. Meistens kommen die Täter nachts, wenn die Dunkelheit ihre wahrscheinliche Entdeckung verhindert.

Vorbeugen mit De-Minimis-Förderung

Klug vorbeugen hilft, kann aber auch jede Menge Geld kosten. Was viele Logistiker nicht wissen, ist das das De-Minimis-Förderprogamm des Bundesamts für Güterverkehr (https://www.bag.bund.de) auch Maßnahmen zum Schutz gegen Diebstahl am LKW, Sattelzugmaschine, Auflieger und Anhänger anbietet. Dazu gehören beispielsweise die Ausstattung eines LKW mit einer Wegfahrsperre oder sogar eines „Panic-Buttons“ für den Fahrer, damit dieser “im Fall des Falles“ eine direkte Verbindung zur Polizei aufbauen kann. Weitere Maßnahmen sind beispielsweise Alarmanlagen am Fahrzeug, abschließbare Kupplungssicherungen oder schnittfeste Gitterplanen. Da es nicht nur „eine“ Lösung gegen LKW- und/oder Ladungsdiebstahl gibt, können im Rahmen des De-Minimis-Programm ebenfalls neue oder kombinierte Maßnahmen gefördert werden. Dazu zählen auch Sicherungssysteme, die im Rahmen von modernen Telematik-Lösungen eingesetzt werden. Was alles gefördert wird, kann man auch in dem Buch „Das De-Minimis 2022 Handbuch“ von Daniel M. Giel (ISBN: 9783755707967) nachlesen. Zu kaufen im Buchhandel zum Preis von 34,90 Euro.

Diebstahl der Ladung

Tipps und Tricks

Moderne Technik gegen Ladungsdiebstahl hilft nur, wenn auch der Mensch mitdenkt und mithilft. Das beginnt beim Ansteuern sicherer Parkplätze für die Nacht, die möglichst gut beleuchtet und – noch besser – gut bewacht sind. Eigene Wertsachen sollten im LKW nicht wie im Ladenschaufenster präsentiert werden. Im günstigsten Fall gibt es im LKW sogar einen kleinen Tresor. Für die Ladung eignet sich auch eine Video- oder Infrarotüberwachung, die auch durch einen externen Fernsicherheitsdienst kontrolliert werden kann. Vorsicht ist auch geboten, wenn Fremde das Gespräch suchen und Details zur LKW-Ladung herausfinden wollen. Vor allem beim Transport von hochwertigen Gütern sollte man sein „Insider-Wissen“ am besten für sich behalten. Auch die Mitnahme von Anhaltern ist nicht zu empfehlen. Empfehlenswert dagegen die Fahrzeugkontrolle auf Veränderungen an der Ladung nach einem längeren Aufenthalt. Und vor allem nicht den „starken Mann“ spielen, wenn einem etwas verdächtig vorkommt oder man es selbst regeln möchte. Die Polizei ist in solchen Fällen ganz sicher „Dein Freund und Helfer“.

Das Verdeck als Sichtschutz

Wer als Logistik-Unternehmen „aktiven“ Diebstahlschutz betreibt, setzt in diesem Bereich auf vielfältige Sicherungssysteme. Beispielsweise auch auf den Schutz vertraulicher Daten im Unternehmen. Oder durch eine Sicherheitseinstufung der Mitarbeiter – je nach Kunde oder Ladung. Empfehlenswert ebenso, dass sich die Fahrer regelmäßig von bestimmten Punkten aus melden, bzw. die Kontrolle über ein GPS-System erfolgt. Planen leisten in diesem Zusammenhang vor allem einen Sichtschutz für die transportierten Güter und eine erste Hürde beim „Planenschlitzen“. Gitterplanen erschweren die Arbeit der Diebe zusätzlich erheblich. Die sachgerechte Ausführung dieser „diebstahlhemmenden Planen“ ist inzwischen in der aktuellen BKTex-Richtlinie genau vorgegeben. Zum Thema geforscht wird übrigens auch an einigen deutschen Hochschulen. Herausgekommen sind dabei Produkte, wie die sogenannte Alarmplane, die beim Aufschneiden einer Plane lauten Lärm macht. Zukunftsorientiert auch die „Konvoi-Lösung“ aus Hamburg, die über Sensoren bestimmte Zustände rund um den LKW erfasst und auswertet. Bei Übereinstimmung löst das System dann einen Alarm aus. Nicht zuletzt vermitteln innovative Verdecklösungen, wie von Edscha TS, durch ihre solide Konstruktion und hochwertigen Materialien schon rein optisch Stabilität und Sicherheit. Auch hier wird intensiv darüber nachgedacht und geforscht, wie man den Dieben endgültig das Handwerk legen kann.

 

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