Schmutzige Scheinwerfer schlucken 80% Licht

Mehr sehen dank SRA

Es ist kalt, es regnet und es ist dunkel. Die Scheinwerfer geben trotz einer Reinigungsanlage nur wenig Licht und man kommt nur mühsam voran. Die Frage an dieser Stelle deshalb: Wie viel Licht verschwindet während einer Fahrt von nur einer Viertelstunde durch Salz und Schmutz bei entsprechenden Straßenverhältnissen? Zehn Prozent? Ein Drittel? Fachleute haben das Problem untersucht und kommen auf die Antwort: Bis zu 80 Prozent. Das bedeutet einen dramatischen Rückgang an Leuchtweite und kann erhebliche Einschränkungen der Sicherheit zur Folge haben.

Gesetzlich vorgeschrieben

Eine „saubere“ Aufgabe also für eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage (SRA). Sie gewährleistet gerade bei schmuddeligem Winterwetter und bei schlechter Witterung und unbefestigten Straßen ihre optimale Wirkung und verhindert Blendung. Alle Fahrzeuge, die seit dem 1. April 2000 zugelassen sind und die ein Abblendlicht mit einer Leuchtstärke von mehr als 2.000 Lumen aufweisen, müssen über eine solche Scheinwerferreinigungsanlage verfügen. Vor allem viele der heute verbauten Xenon-Scheinwerfer (Ausführung mit 35 Watt) benötigen zwangsläufig eine SRA, da ihr Abblendlicht mehr als die genannten 2.000 Lumen leistet. Viele LED-Scheinwerfer sowie alle Halogen-Scheinwerfer dagegen liegen unter diesem Wert. Für sie ist eine Scheinwerferreinigungsanlage gesetzlich nicht vorgeschrieben.

Man nennt es auch „Dusche“

Um Waschwasser zu sparen, arbeitet die von Lichttechnikern „Dusche“ genannte Einrichtung in den meisten Autos nur, wenn die Hauptscheinwerfer eingeschaltet sind. Es kann also zu der Situation kommen, dass die Abschlussscheiben bei einer lichtlosen Fahrt oder einer mit Tagfahrlicht leicht verschmutzt wurden und es beim späteren Einschalten des Abblendlichts immer noch sind. Dann hilft es, einmal am Wischerhebel zu ziehen und das Problem ist beseitigt – man muss nur daran denken.

SRA

Das richtige Mittel fürs Waschwasser

Die Abschlussscheiben von Scheinwerfern – früher wegen einer anderen optischen Funktion auch Streuscheiben genannt – sind bis auf wenige, vernachlässigbare Ausnahmen heute aus Kunststoff und haben einem Lacküberzug. Der reagiert allergisch auf manche Chemikalien im Waschwasser. Schlecht sind welche, die auf dem Scheinwerfer schäumen. Bleibt vom Schaum nach Abschluss des Reinigungszyklus etwas zurück, stört das wieder die optischen Eigenschaften des Scheinwerfers. Blendung oder eine schlechte Ausleuchtung sind die Folgen“, sagt der Experte. Geeignete Frostschutzmittel erwähnen auf der Verpackung, dass sie für Polykarbonat-Scheiben verträglich sind. Bei Markenprodukten ist dies meistens der Fall. Die Eignung für Fächerdüsen ist ebenfalls ein Indiz für eine qualitativ hochwertige Flüssigkeit.

Regenwasser zum Mischen

Frostschutz muss mehr leisten als nur das Einfrieren verhindern und beim Reinigen helfen. Die eleganten Teleskopdüsen mancher Fahrzeuge sind auf eine leicht schmierende Wirkung des Waschwassers angewiesen. Umgekehrt kann sich Kalk negativ auswirken. Dann fahren die Düsen nach längerem Gebrauch womöglich nicht mehr aus. In Regionen mit sehr hartem, also kalkhaltigem Trinkwasser, ist destilliertes Wasser eine Alternative. Noch eine Alternative: Ganz preisgünstig ist Regenwasser zum Mischen.

Für reichlich Wasser sorgen

Die Dusche für die Scheinwerfer braucht reichlich Wasser. Die meisten mit einer SRA ausgerüsteten Autos haben deshalb einen größeren Vorrat an Bord. Trotzdem nervt es manche Besitzer, dass bei Schmuddelwetter recht bald die Füllstandswarnung aufleuchtet. Wer deshalb jetzt an der Software oder der Elektronik manipuliert, sollte wissen, dass bei der Hauptuntersuchung die Prüfer eine nicht funktionierende Scheinwerfer-Reinigungsanlage stets beanstanden müssen.

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