Was hinter manchem Fachbegriff steckt

Warum der Kipper Kipper heißt…

Wissenschaftlich betrachtet reichen rund 2.500 erlernte Wörter aus, um sich zu jedem Thema problemlos verständigen zu können. 5.000 Wörter umfassen das aktiv genutzte Vokabular eines Muttersprachlers mit einfacher Bildung. 10.000 Wörter umfasst das Repertoire eines Muttersprachlers mit höherer Bildung. Viele Wörter und Begriffe lernt man im Laufe seines Lebens u.a. auch in den verschiedenen Berufszweigen. Die Mehrheit dieser Begriffe werden dabei wie selbstverständlich verwendet, ohne groß darüber nachzudenken. Warum aber heißt die Mulde Mulde oder der Kipper Kipper? Schauen wir zum Beispiel einmal in das große Buch der Logistiksprache.

Mancher Name erklärt sich von selbst

Unter dem Namen „TipperRoof“ präsentiert Edscha TS beispielsweise ein innovatives Muldenkipper-Verdecksystem, das auf dem bekannten Schiebeverdeck-Konzept des Unternehmens basiert und auf moderne Mulden-Fahrzeuge übertragen wurde. Aber was will uns der Name sagen? Ganz einfach „TipperRoof“ setzt sich zusammen aus dem englischen „Tipper“ = Kipper und „Roof“ = Überdachung/Verdeck).

Ein Kipper bleibt ein Kipper… Auch ohne Mulde

In Großbritannien ist der Kipper zunächst einmal eine Räucherfisch-Spezialität aus Heringen. Große filetierte und vorgesalzene Stücke werden mit Haut und ohne Kopf plattiert und kalt geräuchert. Hunger darauf hatten seinerzeit sicherlich die Kipper. Kipper war die Bezeichnung für einen Arbeiter in einem Steinbruch, der Felsklötze zu kleinen Steinen schlägt, die vor allem im Straßenbau als Pflastersteine verwendet wurden.

Tja, und dann gibt es natürlich noch die Kipper auf Rädern. Im Prinzip sind dies Trägerfahrzeuge, auf denen eine sogenannte Kipperbrücke aufgebaut ist. Über die Kipperbrücke lässt sich eine Ladefläche steuern und – genau – kippen. Die Bandbreite der heute gebauten Kipperfahrzeuge ist enorm. Ihr Einsatz ist in erster Linie in der Bau- oder Landwirtschaft zu finden. Für die Beförderung von Schüttgut oder von Asphalt werden in der Regel Muldenkipper eingesetzt. Diese fahren entweder mit festen Aufbauten oder aber haben mobile Auflieger für hohe Flexibilität.

Der Begriff Mulde bei Baufahrzeugen kommt tatsächlich daher, daß sie wie eine Bodensenke (Mulde) aussehen. Ganz früher war eine Mulde auch ein „Melkfass“ (mhd. mulde, ahd. muolt(e)ra; der Ausdruck ist eine Entlehnung aus lat. mulctra „Melkfass“, aus lat. mulgere „melken“.

Was hinter manchem Fachbegriff steckt

Als es noch Kraftstoff aus Kohle gab

Kraftstoff aus Kohle kennen wohl nur die Wenigsten. Im Namen der Mineralölmarke ARAL steckt zum Beispiel ein Stück dieser Geschichte. 1898 wurde in Bochum die „Westdeutsche Benzol-Verkaufsvereinigung“ zur Vermarktung von Benzol, einem Nebenprodukt des Bergbaus, gegründet. 1924 entwickelte der Benzol-Verband ein Benzin-Benzol-Gemisch mit einem Mischungsverhältnis „von sechs Teilen Benzin und vier Teilen Benzol“ als Ottokraftstoff. Da Benzol zur chemischen Gruppe der ARomaten und Benzin zu den ALiphaten gehört, wurde der neue Kraftstoff Aral genannt.

Schon mal einen Tautliner gefahren?

Der Tautliner, englisch auch Curtainsider, ist eine Aufbau-Form von Lkw, Sattelauflieger oder Anhänger mit einer seitlichen Plane, und wird im Güterkraftverkehr verwendet. Der Begriff setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern taut für „angespannt“ oder „straff“ und liner im weitesten Sinne für „Transportmittel“. Die deutsche Bezeichnung lautet u.a. Schiebeplanenauflieger oder Gardinenplanenauflieger. Ein Tautliner ist nicht mit Bordwänden, sondern – ab einer gewissen Länge – mit senkrechten, entnehmbaren Rungen und waagrecht in Aufnahmen eingelegten Stützlatten und außen jeweils mit einer seitlichen Spannplane (Seitengardiene) links und rechts ausgestattet. Die Schiebeplanen können tatsächlich wie eine Gardine aufgezogen werden.

Der Edscha-Aufbau

Wer über moderne Verdecklösungen spricht, verwendet „Edscha“ als branchenspezifisches Synonym. Dahinter steckt die 1969 patentierte Erfindung des modernen Schiebeverdecks durch das Remscheider Unternehmen Edscha. Der Begriff geht zurück auf den Unternehmensgründer Eduard Scharwächter, aus dessen Namen der Begriff Edscha entstanden ist.

Der Edscha-Aufbau ist heute praktisch ein Standard für moderne Verdecklösungen. Man versteht darunter eine spezielle Aufbauform für Anhänger und Sattelauflieger, die von LKW gezogen werden. Bei einigen Edscha-Verdeckaufbauten kann das Dach einseitig oder beidseitig verschoben werden. Es faltet sich zusammen wie bei einer Ziehharmonika. Dadurch kann der Auflieger auch von oben be- und entladen werden. Das ist besonders praktisch bei Gütern, die schwer zu bewegen oder sperrig sind – etwa Maschinen oder Langware – etwa Stahlträger. Mit Hilfe eines Krans werden sie einfach von oben auf die Ladefläche verfrachtet. Das ist weniger aufwändig als das Verladen mit Staplern und spart Zeit. Erreicht wird das alles durch eine patentierte Kinematik. Die Verdecke lassen sich leicht verschieben, haben einen geringen Wartungsaufwand und zeigen sich im harten Praxisalltag als äußerst robust.

Eine weitere schnelle und sichere Lösung für das Be- und Entladen von der LKW-Seite stellt die Entwicklung der Edscha-Seitenplanenroller dar. Die sehr leichtgängigen Planenroller ermöglichen beim Be- und Entladen von der LKW-Seite aus ein sicheres und bequemes Verschieben der Planen. Bei Defekten lassen sich einfach und schnell auch nur einzelne Rollen tauschen. Das macht Edscha-Seitenplanenrollen zu einer sehr wirtschaftlichen Lösung.

Heute werden moderne Edscha-Verdecksysteme entwickelt und vertrieben von der Edscha TS mit Sitz in Moers. Das TS steht übrigens für den Begriff „Trailer Systems“.

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